Data Privacy (2) – Datenschutz-Strategie bedeutet größeren Wettbewerb und kleineres Risiko
Den ersten Teil unserer Data-Privacy-Reihe, der sich mit den künftigen Pflichten rund um das Thema Datenschutz beschäftigen, die auf Unternehmen zukommen, lesen Sie hier.
Vorteile eines datenschutzkonformen Ansatzes
Die Vorteile eines DSGVO-konformen Ansatzes sind viele. Ist „Privacy First“ Teil der sozialen Verantwortung und Strategie eines Unternehmens, steht auch die datenschutzbedingt minimierte Erfassung von Daten im Mittelpunkt dieser. Ein Minimum an Datenerfassung bedarf zum einen einer kürzeren Speicherzeit. Diese erlaubt es, DGSVO-konforme, qualitativ hochwertige frische, genauere und energieeffizientere Daten zu sammeln. So werden auch die Auswirkungen auf unseren Planeten reduziert!
Zum anderen ergibt sich eine Win-Win-Situation: Durch transparente ethische Datennutzung und Achtung der individuellen Privatsphäre von Nutzern gewinnt man deren Vertrauen. Dieses wird in der sich zunehmend zu einer Vertrauenswirtschaft entwickelnden Online-Landschaft immer wichtiger.
➤ 92% der Führungskräfte aus konformen Unternehmen sagen, dass ihr Unternehmen durch die Einhaltung der DSGVO einen Wettbewerbsvorteil erlangt hat
Unternehmen, die eine umfassende und ethische Datenschutzstrategie umsetzen, bieten zudem bessere Kundenerfahrungen. Diese resultieren wiederum in besseren -bindungen. Marken und Unternehmen müssen beweisen, dass sie die Informationen ihrer Kunden schützen. Dazu müssen sie eine starke Datenschutzrichtlinie einführen und um die Einwilligung zur Verwendung dieser Informationen bitten. Außerdem müssen sie sich auch verpflichten, diese Daten nicht ohne Erlaubnis an Dritte weiterzugeben.
Betten Unternehmen die Grundsätze des Datenschutzes in ihre Unternehmenskultur ein, kann das der Schlüssel zu langfristigem Wert und Erfolg sein. Denn wenn ein Unternehmen starke Datenschutzpraktiken anwendet, wächst seine Attraktivität für Investoren. Seine Reputation verbessert sich und es erzielt letztlich höhere Einnahmen.
Außerdem sinkt dessen Risiko, Datenschutzregelungen zu verletzen. Dies führe zu finanziellen Folgen. Setzen Unternehmen stettdessen geeignete technische und organisatorische Maßnahmen um und beweisen ein hohes Maß an Datentransparenz und -kontrolle, sind sie besser vor Datenschutzverletzungen geschützt. Und sie befinden sich im Falle eines Verstoßes in einer besseren Position, um Risiken zu mindern.
Optimieren Unternehmen deren Datenkontrolle und verbessern Prozesse zur Handhabung und Verwaltung personenbezogener Daten, verbessern sie zudem deren betriebliche Effizient. Sie schaffen erfolgreiche die Voraussetzungen für eine höhere Produktivität und eine bessere Leistung insgesamt.
Risiken bei Nichteinhaltung der DSGVO
Arbeitet man aber mit nicht DSGVO-konformen Daten, drohen zum einen eine Verurteilung aufgrund von nicht konformer Verwendung personenbezogener Daten. Zum anderen müssen Unternehmen und Marken mit hohen (Langzeit-) Kosten und einem Reputationsverlust rechnen.
Die unmittelbaren Kosten, die einen bei Nichteinhaltung der DSGVO erwarten, liegen bei 20 Millionen Euro oder 4 Prozent des eigenen weltweiten Umsatzes. Die Langzeitkosten berechnen sich schon allein durch die durchschnittliche Zeit, die ein Datenschutzverstoß braucht, um identifiziert und eingedämmt zu werden. In der Regel beträgt dieser Lebenszyklus einer Datenschutzverletzung 279 Tage.
➤ 3,91 Mio. € bzw. 3,55 Mio. € durchschnittliche Kosten einer Datenschutzverletzung
➤ 11% Langzeitkosten, die mehr als 2 Jahre nach einem Verstoß auftreten können
➤ 95% höhere durchschnittliche Gesamtkosten einer Datenschutzverletzung ohne angemessene Maßnahmen zum Schutz der Privatsphäre
Aber auch durch die Kosten für die Benachrichtigung aller Beteiligten, die Durchführung von Bewertungs- und Prüfungsmaßnahmen und die Leitung eines Krisenstabs. Außerdem Kosten im Zusammenhang mit Entschädigungsmaßnahmen gegenüber betroffenen Personen und Regulierungsbehörden.
Die Nachteile, die daraus erfolgen, können neben einer Verringerung des Kundenumsatzes und der Notwendigkeit von -rabatten zudem Betriebsstörungen, Umsatzverluste infolge von Systemausfällen und Folgekosten für die Neukundengewinnung sein.
➤ 89% vermeiden es, Geschäfte mit Unternehmen zu machen, von denen sie glauben, dass sie ihre Daten nicht schützen
Denn eine Datenschutzverletzung kann dazu führen, dass Kunden ihr Vertrauen in eine Marke oder ein Unternehmen verlieren. So ziehen Verstöße unweigerlich auch Markenschäden und Reputationsverluste nach sich. Diese stören langfristig die Wahrnehmung der Marken und Unternehmen.
Den unternehmenseigenen Datenschutz verbessern
Die künftige Pflicht von Unternehmen muss sein, den Datenschutz und seine Bestimmungen als Strategie zu implementieren und ihn sich als wesentliches Wettbewerbs- und Unterscheidungsmerkal zu sichern. Aber wie verbessern Unternehmen ihren Datenschutz?
Zunächst müssen seine Mitarbeiter geschult werden. So stellt man sicher, dass sie ausreichend für den Datenschutz sensibilisiert sind und reduziert das Risiko von Verstößen durch die falsche Handhabung von Daten durch die eigenen Mitarbeiter erheblich. Zudem wird durch die Einbettung des Datenschutzes in die Unternehmenskultur das Vertrauen von Mitarbeitern in das Unternehmen selbst gestärkt. So profitiert man von den Vorteilen eines ethischen Einsatzes von Technologie.
Als nächstes muss man Datensammlungen minimieren. Statt sammeln, speichern und anhäufen sollte man die Menge personenbezogener Informationen auf das beschränken, was direkt relevant und notwendig ist, um einen bestimmten Zweck zu erreichen. Dies ist im Sinne der Datenschutz-Grundverordnung. Eine Reduktion auf das notwendige Minimum reduziert aber nicht nur das Risiko einer Verletzung von Vorschriften, welches mit größeren Datensammlungen einhergeht. Es reduziert auch Speicherkosten, Verarbeitungszeiten und die Umweltbelastung.
Das Sammeln und Speichern von Daten hat enorme ökologische Kosten. Hortet und verarbeitet man insgesamt weniger davon und bündelt seine Ressourcen zusätzlich in einer Cloud, um weniger Energie zu verbrauchen, trägt man weniger zur Belastung der Umwelt bei.
Alles in allem stellt ein datenschutzkonformer Ansatz also auch einen ethischen, umweltfreundlichen Ansatz dar, der Marken und Unternehmen die Möglichkeit bietet, ihre Leistungen zusätzlich zu optimieren.