Urbanisierung & Landflucht
Landflucht – Abwanderung vom Land in die Stadt
In den letzten Jahren hat sich in Deutschland mit der Urbanisierung ein klarer Trend entwickelt. Die Städte boomen, während die Straßen in ländlichen Regionen wie leergefegt scheinen. Aber dies ist kein Bild, welches sich erst seit gestern abzeichnet. Bereits vor der Jahrhundertwende war eine erste Tendenz Richtung Landflucht zu erkennen. Dass die Situation jedoch diese Ausmaße annimmt, damit hat zum damaligen Zeitpunkt wahrscheinlich noch keiner gerechnet.
Die Unterschiede zwischen Stadt und Land wachsen stetig weiter. Während in den städtischen Regionen Mietpreise in die Höhe schlagen und Schlange stehen zur Routine wird, sind die Straßen auf dem Land verlassen und ganze Häuser stehen leer. Städte kämpfen mit Themen wie Abgasemissionen, Verkehrschaos & dem Schaffen von Parks, wohingegen die ländlichen Kommunen vor der Herausforderung stehen die Infrastruktur aufrechtzuerhalten und elementare Dinge wie Bildung, Mobilität, medizinische Versorgung und Lebensmittelversorgung stabil zu halten.
Es hat gedauert bis auch der Regierung der Ernst der Lage bewusst wurde. Bis Herbst 2020 soll nun eine Kommission konkrete Vorschläge vorlegen, wie man Städte und ländliche Regionen wieder in Einklang bringen kann. Gitta Connemann, stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion im Bundestag erklärte: „Nur wenn ländliche Regionen attraktiv bleiben oder werden, wird Landflucht und damit der Zuzug in die Großstädte gestoppt.“
Wie wichtig dies ist, ist an der aufgeführten Statistik zu sehen. Nach Prognosen werden somit im Jahr 2050 um die 84,3 Prozent der Gesamtbevölkerung Deutschlands in Städten wohnen.
Anteil von Stadt- und Landbewohnern in Deutschland von 1990 bis 2015 und Prognose bis 2050 (Statista)
Folgen der Landflucht – Alterung der Gesellschaft und fehlende Infrastrukturen
Die Städte bleiben jung, das Land altert. Während junge Erwachsene in großen Scharen die Nähe zur Stadt suchen, bleiben die Älteren auf dem Land zurück oder ziehen gar hinzu. Die demografische Ungleichheit in Deutschland wächst.
Aber nicht nur die alternde Bevölkerung, sondern vor allem die Infrastruktur stellt eine wesentliche Herausforderung in ländlichen Regionen da. Vielerorts gibt es keine Geschäfte mehr, um vor Ort Lebensmittel sowie andere Artikel des täglichen Bedarfs zu kaufen. Und auch die öffentliche Verkehrsanbindung zu Nachbardörfern ist nicht immer voll ausgebaut. Insbesondere für die älteren Bewohner der Kommunen ist dies eine schwierige Situation. Die Lebensqualität vor Ort sicherzustellen, ist eine Herausforderung, der aktuell die meisten Kommunen ausgesetzt sind.
Daseinsvorsorge – Absicherung der Lebensqualität
Aus diesen Gründen stellt die Sicherung einer intakten Daseinsvorsorge heutzutage mit eine der Kernaufgabe der ländlichen Kommunen dar. Das Festigen der lokalen Infrastrukturen ist eine Herausforderung, die aufgrund ihrer umfangreichen Thematik sich als zeitintensiv und Ressourcen einfordernd darstellt.
Hier ein paar beispielhafte Themenfelder der Daseinsvorsorge:
- Lebensmittelversorgung
- Medizinische Versorgung
- Verkehrs- und Beförderungswesen
- Gas-, Wasser-, und Stromversorgung
- Müllabfuhr und Abwasserbeseitigung
- Verwaltung
- Bildung & Kultur
- Friedhöfe
- …
Aufgrund der Komplexität und wachsenden Menge an Anforderungen haben benachbarte Kommunen begonnen sich in Form einer interkommunalen Zusammenarbeit zusammenzuschließen, um gemeinsame Lösungen zu erarbeiten und so Ressourcen zu sparen sowie Fachkompetenz zu teilen.
Last Mile Logistik als ein Schlüsselfaktor
In manchen Bereichen, wie beispielhaft der Verwaltung oder der Gas-, Wasser-, und Stromversorgung führt eine Zusammenarbeit relativ schnell und unkompliziert zu ersten Erfolgen. Andere Themenfelder, wie die Versorgung mit Lebensmittel, benötigten Medikamenten oder anderen Artikeln des täglichen Bedarfs sind jedoch komplexer.
Besonders im Hinblick auf die ältere Bevölkerung, die nicht mehr uneingeschränkt mobil ist, handelt es sich hier um eine elementare Thematik. So ergeben sich Fragen wie beispielsweise „Wie kommen die benötigten Artikel zum Bürger?“ oder „Wie kommt der Bürger zu dem Artikel?“. Die sogenannte Last Mile Logistik ist hier ein erster Lösungsansatz.
Die SinkaCom AG hat im Bereich der Daseinsvorsorge und Last Mile Logistik bereits verschiedene Projekte umgesetzt und kann Ihnen beim Ausbau Ihrer Daseinsvorsorge mit entsprechenden Lösungsansätzen zur Seite stehen. Sie haben Anmerkungen oder Fragen zu diesem Thema? Melden Sie sich gerne bei uns! Gemeinsam finden wir einen Weg, wie Sie die Daseinsvorsorge Ihrer Bürger sicherstellen können!