Leerstand - Die Zeit für innovative Konzeptideen ist gekommen
Leerstände – Verödung der Innenstädte
Runtergelassene Rollläden leerstehender Ladengeschäfte und rückläufige Besucherzahlen, eine allzu bekannte Situation vieler Innenstädte. Der Leerstand, ein Teufelskreis, dessen Abwärtsspirale für die meisten Städte schwer aufzuhalten ist. Die Städte kämpfen um das Image ihrer Ladenstraßen und versuchen mit allen Kräften den Verfall ihrer Innenstädte aufzuhalten. Doch wie die leerstehenden Lokale erneut vermieten und die Stadt wiederbeleben? Ein Leerstandsmanagement und innovative Konzepte sollen helfen, die Attraktivität zu steigern und einen Anreiz für den Besuch der Innenstadt zu schaffen.
Leerstandsmanagement – Proaktiv gegen Leerstand
Leerstände prägen mehr und mehr die deutschen Innenstädte. Eigentümer schaffen es oftmals nicht, die leerstehenden Immobilien selbständig wieder zu aktivieren, sondern benötigen bei deren Vermietung oder Umnutzung professionelle Unterstützung. Beschäftigt man sich genauer mit den Ursachen für den Leerstand kann man feststellen, dass es hierfür die unterschiedlichsten Gründe geben kann, wie beispielsweise falsche Wertvorstellungen des Eigentümers und fehlende Zeit sich mit der Vermarktung zu befassen. Mit Hilfe des sogenannten Leerstandsmanagement soll proaktiv gegen Leerstände vorgegangen werden, indem potenzielle Mieter mit passenden Vermietern an einen Tisch gebracht werden. Ziel ist es leerstehende Flächen schnellstmöglich wieder vermietet zu bekommen. Die Integration eines Leerstandsmanagements ist somit ein elementares Instrument, einen langfristigeren Leerstand bestmöglich zu vermeiden. Ein beispielhafter Lösungsansatz ist hier die Hinzunahme eines städtischen Immobilienportals. Mittels dieser Plattform können Städte oder Kommunen die lokalen Leerstände ganzheitlich digital aufzeigen und erhöhen so die Chance bei Online-Suchen gefunden zu werden.
Pop-Up Konzepte – Zwischennutzung zur Aktivierung von Leerständen
Eine langfristige Vermietung mittels Leerstandsmanagements zu erzielen ist nicht von heute auf morgen getan. Um die Flächen nicht dauerhaft leer stehen zu haben, ist auf andere Nutzformen zurückzugreifen. Eine in diesem Rahmen relevante Maßnahme ist die Zwischennutzung mittels Pop-Up Stores, auch „Laden auf Zeit“ genannt. Bei diesem Konzept sind die flexible Mietpreise und flexible Mietdauern die ausschlaggebenden Faktoren. Vermieter stellen hier leere Ladengeschäfte für einen kürzeren Zeitraum zu vergünstigten Konditionen einem Mieter zur Verfügung. Dieser kann sein Geschäftsmodell unter vergünstigten Bedingungen testen, schauen wie das Publikum auf sein Angebot reagiert und versuchen sich als Händler zu etablieren. Ziel ist es durch diese Herangehensweise langfristige Mieter zu gewinnen. Zudem profitieren die Vermieter dadurch, dass die Fläche belegt ist und entsprechend Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Miete fällt zwar geringer aus, jedoch sind Aufmerksamkeit & verminderte Miete besser als Imageverlust durch Leerstand & gar keine Mieteinkommen.
Dem Onlinehandel eine Fläche geben – am Beispiel der „PostiBox“
Der Onlinehandel wächst und wächst und dies nicht ohne Grund. Das Online-Shopping ist einfach und angenehm – ausgewählte Artikel in den Warenkorb legen, die entsprechende Lieferadresse und Zahlungsmethode festlegen… und schon fertig. Ein bequemes und stressfreies Shoppen, zwar ohne das bekannte Erlebnis im Store, aber wesentlich unkomplizierter. Die wohl größte Schwachstelle des Onlinegeschäftes bildet die anstehende Zustellung der bestellten Artikel. Aufkommende Fragen wie „Bin ich zu Hause, wenn das Paket ankommt?“ oder “ Wann muss ich wo sein, um meine Bestellung abzuholen?“, ein Stressfaktor, das den Mehrwert des Online-Shoppings oftmals verschwinden lässt. Genau an dieser Schwachstelle muss der stationäre Handel anknüpfen.
Mit der Frage „Wie können sich stationäre Händler die Logistik-Probleme des Onlinehandels zu Nutze machen?“ im Hinterkopf ist in Finnland das Konzept der „Posti Box“ entstanden. Ein innovativer Ansatz für stationäre Händler mit guter Lage und Location.
Das Konzept
Eine zentrale und gut zu erreichende Lage bildet die Grundvoraussetzung für das Konzept. Sollte dies bei einem stationären Geschäft der Fall sein, warum dieses nicht als ein Abhol-Hub verwenden, indem Kunden ihre Pakete abholen, auspacken, anprobieren und auch direkt wieder neu verpackt wegsenden können? Somit wird die einfache Paketzustellung zu einem wahren Erlebnis und auch die Problematik der Lieferung ist gelöst. Dieses innovative Konzept des Selbstbedienungsgeschäftes stellt das Bindeglied zwischen Online-Shop und Wohnung des Kunden dar, wodurch die Lücke zwischen diesen beiden Positionen final geschlossen wird. Genau diese Eigenschaft stellt den USP dieses Konzeptes dar.
Die Funktionsweise
Jeder Kunde hat die Möglichkeit sich seine Bestellung an „Box“, wie das stationäre Ladengeschäft genannt wird, liefern zu lassen und abholen zu können. Dies kann beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit oder zwischen einem Einkaufsbummel im Stadtzentrum erfolgen. Ziel ist es, das Abholen und Versenden von Online-Bestellungen so einfach wie möglich zu gestalten.
Eine online aufgegebene Kleiderbestellung kann man vor Ort in den zur Verfügung stehenden Umkleidekabinen sofort anprobieren. Wenn die bestellte Kleidung passt, ist das wunderbar. Wenn dies aber nicht der Fall ist, kann der Kunde diese sofort zurücksenden, ohne erst nach Hause gehen zu müssen. Nicht nur Kleidung, auch andere Bestellungen kann man sofort öffnen und betrachten. Als Kunde hat man zudem die Möglichkeit die Verpackungsmaterialien da zu lassen, sodass diese recycelt oder von anderen Kunden wiederverwendet werden können. Dieses Vorgehen spart Zeit, Nerven und ist zusätzlich noch gut für die Umwelt.
Während im hinteren Teil der Location die Umkleidekabinen, Schließfächer, Packstationen inklusive Verpackungsmaterialien und auch Stationen zum Aufgeben des Rückversands zu finden sind, ist im vorderen Teil des Raumes ein Ausstellungsbereich geschaffen, in dem verschiedene Händler online als auch offline eine Auswahl ihrer Produkte präsentieren können. Verschiedene Unternehmen, wie beispielsweise Oursea, nutzen bereits die „Posti Box“ mit der entsprechenden Pop-Up Store Möglichkeit.
Box ist ein Raum für Verbraucher als auch für Händler. Für letzteren kann Box somit auch zu einem physischen Geschäft im Herzen der Innenstädte werden. Händler können hier zudem ihre eigenen Veranstaltungen organisieren und ihre eigenen Produkte verkaufen. Zu dessen Vermarktung stehen ihnen auch Schaufenster zur Verfügung.
Der Mehrwert für die Innenstadt
Bei der „PostiBox“ handelt es sich nicht nur um ein tolles Konzept, auch die Erfolge in der Umsetzung geben dies wieder. Mi Hilfe dieses Ansatzes kann eine ansprechende Fläche im Zentrum der Stadt entstehen, die man auf ganz verschiedene Art und Weisen bespielen kann. Von Firmenevents über private Veranstaltungen bis zu Brand-Events oder Pop-Up Stores. Wenn die Fläche gut gemanagt wird, kann sie eine Plattform für einen neuen Treffpunkt darstellen, der von den Stadtbewohnern mitgestaltet und individuell genutzt werden kann. Mit der „PostBox“ ist ein Konzept entstanden, dass dem aktuellen Zeitgeist entspricht und einen innovativen Ansatz für Leerstände bildet.
Gemeinsam Lösungen für Ihren Leerstand finden
Leerstände sind für viele Städte und Kommunen eine immer größer werdende Herausforderung, die das Image der Innenstädte und Stadtkerne maßgeblich beeinflusst. Um eine aus Leerständen hervorgehende Verödung der Innenstädte aufhalten zu können, müssen die Städte und Eigentümer entsprechend reagieren und dies zeitnah. Ein adäquates Leerstandsmanagement ist hier ein guter Anfang. Aber dieses alleine reicht nicht mehr aus. Es heißt innovative Konzepte zu entwickeln, die dazu beitragen die Leerstände in Ihrer Stadt zu mindern. Während Pop-Up Stores eine eher simplere Methodik darstellen, sind andere Konzepte wie beispielsweise das finnische „PostiBox“ Konzept deutlich komplexer. Proaktivität ist im Zusammenhand mit Leerstand ausschlaggebend. Die Wiesbadener Webagentur SinkaCom AG, beschäftigt sich in ihrem Geschäftsfeld Innenstadt 3.0 mit innovativen Konzepten rund um die Digitalisierung Ihrer Innenstadt. Sie haben Fragen oder Anmerkungen? Lassen Sie uns gerne sprechen und gemeinsam Lösungswege für Ihre Innenstadt entwickeln.