Phänomen Clubhouse App
Clubhouse – Der neue Social-Media Hype
Die App Clubhouse ist zurzeit vielerorts Gesprächsthema Nummer 1. Die Meinungen sind hierbei allerdings gespalten. Während die einen die Plattform loben, äußern sich andere kritisch über insbesondere den Datenschutz bezüglich der App.
Die App ist bereits seit Frühjahr 2020 auf dem Markt erhältlich, aber erst seit Anfang des Jahres 2021 strömen mehr und mehr User auf die Plattform und ein wahrer Hype ist ausgebrochen. Aber warum? Die App Clubhouse ist nicht für Jedermann frei zugänglich, nur wer eine Einladung erhält kann Teil der Community sein. Ergänzend ist die App aktuell nur für iOS verfügbar, was den Zugang weiter eingrenzt. Dieses eingesetzte Konzept der Verknappung macht die Plattform deutlich interessanter und verstärkt das Interesse Teil dieser ausgewählten Community sein zu dürfen.
Was ist Clubhouse aber überhaupt?
Clubhouse ist eine Audio-Only-App, bei der man Gespräche wie bei einem Live-Podcast einfach zur zuhören oder auch direkt beteiligen kann. Allerdings gibt es hier, wie der Name schon durchklingen lässt, keine Videofunktion, als auch keine Likes, kleine Kommentare und wie bereits erwähnt keine einfache Teilnahme, da diese durch benötigte Einladungen limitiert ist.
5 relevante Fakten über Clubhouse
- Audiobasierte Social-Media-App
- Teilnahme nur mittels Einladung möglich
- Aktuell nur für iOS verfügbar
- Breits auf 100 Millionen Dollar bewertet, bei erst 1500 registrierten Usern
- Weitreichendes Rollout ist noch in Planung und wartet auf die Umsetzung
Moderatoren, Sprecher & Zuhörer – Wie funktioniert Clubhouse?
Um Teil der Clubhouse Community zu werden muss als erstes die App aus dem App-Store gedownloadet werden. Anschließend muss ein Invite eines bereits registrierten Users vorliegen. Diese Einladung ist an die Telefonnummer gekoppelt. Das bedeutet, dass man bei der Registrierung auf Clubhouse dieselbe Nummer angeben muss, an die auch die Einladung gesendet wurde.
Die Kommunikation auf Clubhouse erfolgt über sogenannte Räume. User können eigene Räume eröffnen oder auch einfach öffentlich zugänglichen Räumen beitreten. Neben den öffentlichen Räumen gibt es auch geschlossene Räume, wo man sich mit ausgewählten Freunden vernetzen kann. Innerhalb der Räume gibt es drei verschiedene User-Rollen:
- Moderatoren: Diese leiten die Diskussion, indem sie User freischalten können und sie so zu Sprechern machen. Infolgedessen können sie allerdings auch Usern ihr Recht als Sprecher wieder entfernen.
- Sprecher: Diese User haben die Möglichkeit aktiv an einer Diskussion teilzunehmen und können Beiträge abgeben.
- Zuhörer: Jeder User, der einem Raum beitritt, kann die aktuell stattfindende Diskussion live verfolgen. Per Knopfdruck gibt es die Möglichkeit dem Moderator zu signalisieren, dass man ebenfalls aktiv etwas zu dem aktuellen Gespräch beitragen will.
Um möglichst eine große Anzahl von Usern zu erreichen können Diskussionsrunden auch vorgeplant werden. Die Kalenderansicht ermöglicht dem User einen Überblick zu behalten wann und in welchem Raum für ihn interessante Diskussionen stattfinden.
Neben der Charaktereigenschaft der Plattform, dass man einen Invite zur Teilnahme braucht, ist eine weitere Besonderheit, das in dem User-Profil ersichtlich ist von wem man eingeladen wurde. Dieses Merkmal soll dafür sorgen, dass man seine Invites mit Sorgfalt versendet. Zusätzlich gilt – wenn man als User besonders aktiv ist, kann man sich zusätzliche Invites verdienen. Neben der Möglichkeit zusätzliche Informationen im User Profil anzugeben oder weitere Accounts wie Instagram, Twitter oder TikTok zu hinterlegen, kann man auch verschiedenen Gruppen beitreten.
Datenschutz – Die Kritik an Clubhouse
Neben dem vielen Lob für die einzigartige Konzeptidee von Clubhouse gibt es aber auch Kritik an die noch so junge Plattform.
Wie auch bei den alteingesessenen Social-Media Plattformen wie Twitter oder Facebook sind auch hier Hatespeeches und Beleidigungen nicht zu verhindern. Nicht nur anonyme User wie bei Facebook oder Twitter, sondern auch eingeladene Gäste können sich danebenbenehmen. Allerdings wurde die Situation bei Clubhouse dadurch verschärft, dass der Betreiber der Plattform selbst kaum bis auch gar nicht moderierend in die betroffenen Diskussionen eingreift. Zusätzlich gab es für User zunächst auch keine Möglichkeit Verstöße direkt zu melden. Das Aufstellen von eigenen Guidelines und eine neueingeführte Meldefunktion sollen hier aber nun aktiv entgegenwirken.
Ein weiterer und noch deutlich größerer Kritikpunkt ist die Thematik des Datenschutzes bei Clubhouse. Denn um Invites zu versenden, fordert die App Zugriff auf die gesamten Kontaktdaten des Users. Mittels der gesammelten Daten aus den Telefonbüchern werden sogenannte „Schattenprofile“ erstellt.
Clubhouse – Ein Trend mit Suchtfaktor
Kommunikationsformen wie Podcasts, als auch digitale & offene Diskussionen mit Experten aus den unterschiedlichsten Bereichen sind nicht zuletzt nur durch Corona populärer denn je. Sie sind relevante Anlaufstellen, um sich zu vernetzen und fortzubilden, insbesondere für Beschäftigte in digitalen Berufen. Clubhouse nutzt nicht nur diese modernen Alternative des Networkings, sondern bringt diese auf das nächste Level. Mit den übernommenen Eigenschaften von Podcasts und bereits existierenden Social Media Plattformen hat die App einen entscheidenden Nerv der User getroffen und einen Suchtfaktor. Das reine Audio Konzept von Clubhouse, ist deutlich zwangloser und offener, als es bei Konzepten anderer Social-Media Plattformen der Fall ist.
Interessant wird es, wenn Clubhouse sich tatsächlich für einen weniger eingeschränkten Personenkreis öffnen sollte. Ferner bleibt abzuwarten, wann damit begonnen wird Inhalte zu monetarisieren und den Moderatoren Gelegenheit geboten wird, über die Arbeit in der App Geld zu verdienen. Es bleibt spannend rund um die App Clubhouse und es heißt abzuwarten welche Veränderungen das Jahr 2021 für Clubhouse mit sich bringt.